Im neuen Bus zum Sanitätsdienst
Allgemeine-Zeitung 01.04.2020 Von Kathrin Damwitz Reporterin Rheinhessen Der DRK-Ortsverein in der VG Bodenheim hat ein neues Mannschaftsfahrzeug kaufen müssen, das die Helfer zu Einsätzen bringt. 8000 Euro Spenden werden noch benötigt.
VG BODENHEIM - Momentan rücken die Mitglieder des DRK-Ortsvereins in der VG Bodenheim zwar nicht zu Sanitätsdiensten bei den Fußballspielen von Mainz 05 oder den Wettkämpfen der Nackenheimer Ringer aus. Das Corona-Virus hat das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Aber die Helfer bleiben selbstverständlich einsatzfähig, stehen parat für mögliche Aufgaben wegen der Pandemie. Und sie haben einen neuen Mannschaftswagen angeschafft, weil der alte nicht mehr für den TÜV herzurichten war. Nun läuft eine Spendenaktion übers Internet (Crowdfunding), um 10 000 Euro einzusammeln.
Ingo Heers, Vorsitzender des Ortsvereins, und Bereitschaftsleiter Volker Schwarz berichten, dass 8000 Euro an Spenden zusammenkommen müssen. „Wenn die von den Spendern zugesagt sind, füllt die MVB auf 10 000 Euro auf“, erläutert Heers. Bis dato sind erst einige hundert Euro versprochen, die Rotkreuz‘ler hoffen also auf weitere Unterstützung.
„Der alte Mannschaftswagen hatte 16 Jahre auf dem Buckel, unser Automechaniker hat uns gesagt, im Dezember 2020 werde er nicht mehr über den TÜV kommen“, erzählt Heers. Der Verein sei bei Händlern in der Region auf die Suche nach einem ordentlichen Gebrauchttransporter fürs DRK gegangen, in den noch Funkgeräte und weiteres technisches Equipment eingebaut werden sollten. Indes: Der Markt war leer gefegt. „Allzumal wir einen Wagen brauchen, der die Euro-Diesel-Norm erfüllt und auch in Verbotszonen fahren darf“, informiert Heers – schließlich werden mit dem Gefährt auch Großeinkäufe für die Einsatzkräfte oder für die sozialen Angebote wie den Seniorenmittagstisch bewerkstelligt, es muss auch durch Innenstädte rollen dürfen.
Letztlich kam es beim DRK-Ortsverein zur „historischen Situation“, dass er erstmals seit seiner Gründung vor 90 Jahren einen Neuwagen anschaffen musste. „Nach der Ausschreibung lief alles auf Ford hinaus, die Kosten von 52 700 Euro waren für uns freilich sehr hoch. Wir sind froh, dass der Landkreis im Rahmen der Ehrenamtsförderung 19 000 Euro zuschoss. Eine Summe von gut 22 000 Euro hatten wir zudem über die Jahre als Rücklage angespart. Trotzdem bleibt unterm Strich die Lücke von 10 000 Euro“, rechnet Ingo Heers vor. Einige Mitglieder hätten dem Verein nun zinslose Darlehen für den Bus vorgestreckt. Momentan fehlen dem Ortsverein Einnahmen, weil Sanitätsdienste und Mittagstisch entfallen.
Zur Zeit sind noch beide Busse im Einsatz, für den alten wird das Rote Kreuz Ende des Jahres noch 1000 Euro erhalten. Der neue kann nicht nur das Personal zur Arbeit, die Jugend zu Schulungen oder die Senioren zu Ausflügen kutschieren. Er kann auch einen Anhänger von zwei Tonnen ziehen.
Derzeit treibt die DRK-Mitglieder in der Verbandsgemeinde die Frage um, wann sie alarmiert werden wegen Corona. „Wir stehen auf jeden Fall bereit, haben den Rettungswagen gesäubert, die Bestände an Lebensmitteln aufgefüllt“, versichert Heers. Fahrzeuge und Kanister sind mit Treibstoff befüllt, die Kaffeelager für die Helfer aufgestockt. „Und wenn wir tagelang im Einsatz sein sollten, müssen wir zwischendrin unsere Poloshirts wechseln und waschen. Deshalb hat jeder ein zweites Shirt bekommen“, erläutert Heers. Er sieht das DRK gut gerüstet: „Wir sind ja für Notlagen und Katastrophen gut ausgebildet.“
KONTAKT
Wer für das neue Fahrzeug spenden möchte, kann sich online über die MVB-Seite informieren: mvb.viele-schaffen-mehr.de, dort den Punkt „Neuer Mannschaftswagen Rotes Kreuz“ ansteuern; Direkt-Kontakt zum Ortsverein www.drk-vgbodenheim.de.